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Ende der 90er Jahre wurde das Holografie Museum von Matthias Lauk aufgelöst und seine rund 350 Exponate suchten neue Besitzer. Um holografische Kunst beurteilen zu können, darf der Blick nicht durch 3D-Animationen, stereoskopische Bilder oder simulierte pseudo-3D-Effekte mit rotgrün-orthogonal-Brillen verschleiert sein. Zu schnell erfolgt sonst die unbedachte Einschätzung des Unkundigen, man bewege sich auf dem Niveau von Souvenirartikeln.
Doch bereits mit etwas Einblick in die holografische Aufnahme- und Darstellungstechnik wird einem schnell die Komplexität des Schaffensprozesses eines echten, holografischen Kunstobjektes bewusst, an dessen Ende dann vielleicht "nur" ein virtueller Hammer zu sehen ist, der auf einen physischen Nagel einschlägt oder ein ebenso virtueller Wasserhahn, der scheinbar aus dem Nichts kommt und in den Raum hineinragt - anfassen erlaubt.
Für Kundige ist es dagegen immer wieder ein erhabener Augenblick, wenn aus einer durchsichtigen Glasplatte auf der "nur" das Interferenzmuster der Wellenfelder kohärenter Referenz- und Objektwellen gespeichert ist, durch die passende Beleuchtung bei richtigem Blickwinkel ein echt dreidimensionales Objekt erscheint.
Erfreulicher Weise hat die Abteilungsleiterin des Kulturamtes der Stadt Pulheim, Frau Angelika Schallenberg, die Besonderheiten dieser Kunstrichtung im Blick und bewahrt fünf beeindruckende Exponate aus der Kunstsammlung Lauk für die Öffentlichkeit. Sie sind im Rathaus für jedermann zugänglich gut positioniert (s. Abbn. 6 und 7) und wir durften sie fotografieren und in diesem Beitrag präsentieren. Um den dreidimensionalen Charakter der Kunstwerke erfassen zu können, sind zweidimensionale Fotografien etwas machtlos - einige Freihandvideos am Ende dieses Beitrags ergänzen deshalb die Aufnahmeserie.